Hoffnung

Im Augenblick lebt ein Gefühl,
gemalt wird es auf Leinwand.
Mit starken Strichen in Acryl:
Ein surreales Eiland.

Der Himmel braun, das Wasser rot,
es spielt verrückt das Wetter.
Die Vögel und die Fische tot,
die Bäume ohne Blätter.

Der Sand in grün und ohne Burg,
geflohen sind die Ritter.
Auf Knien betend ein Theurg,
auf das dies Bild zersplitter.

Es antwortet ein Sonnenstrahl,
welch‘ unverhoffte Wende.
Vorbei ist sie, die Weltenqual,
die Angst, sie scheint am Ende.

Die Szenerie wird übermalt,
zeigt sanften Sommerregen.
Die Sonne, die mit Wärme prahlt,
wirft sich dem Sturm entgegen.

Er löst sich auf, dieser Moment,
der Dich versetzt in Argwohn.
Der weder Freud‘ noch Ruhe kennt
und denkt in schrägem Farbton.

Ein neuer Pinsel ist am Werk,
mit Zuversicht im Worte.
Aus Strand und Meer wird Gartenzwerg,
der Himmel gar zur Torte.

Mit vollem Mund grinst er Dich an,
in seinen blauen Hosen.
Das ist es, was die Hoffnung kann:
Statt Angst schenkt sie Dir Rosen.

Florian Gallhuber, 06.02.2021